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Öffentlicher Raum

Gemeinsam und gleichberechtigt

Shared Space: auf Deutsch etwa „gemeinsam genutzter Raum“ bezeichnet eine Planungsphilosophie, nach der vom Verkehr dominierter öffentlicher Straßenraum lebenswerter, sicherer sowie im Verkehrsfluss verbessert werden soll. Charakteristisch ist dabei die Idee, auf Verkehrszeichen, Signalanlagen und Fahrbahnmarkierungen zu verzichten. Gleichzeitig sollen die Verkehrsteilnehmer Innen vollständig gleichberechtigt werden, wobei die Vorfahrtsregel weiterhin Gültigkeit besitzt. Das Planungsmodell wurde federführend vom Niederländer Hans Monderman in den 1990er Jahren entwickelt und findet heute weltweit Anwendung.  

Soweit die Beschreibung aus Wikipedia. Purkersdorf steht seit dem enormen Zuzug der letzten Jahre vor einem verkehrstechnischen Problem, das zwangsläufig verstärkt wird, anstatt sich zu entspannen.

Großbauten in Sackgassen errichtet, Kindergärten ebenso dort angesiedelt und Kreuzungen, die den Individualverkehr kaum mehr bewältigen können, stellen die Stadt vor immer größer werdende Probleme.

AutofahrerInnen, die vorankommen wollen, Fußgänger, die um ihr Recht auf der Straße kämpfen, Radfahrer, die sich sicher im Verkehr bewegen wollen, Kinder die man alleine in die Schule schicken will – das sind die Umrisse jedes städtischen Verkehrsproblems.

 

Überall 30er-Zonen einzurichten kann leicht zur gewohnheitsmäßigen Missachtung führen, ohne den gewünschten Erfolg zu erzielen. Radarüberwachungen sind entweder zu teuer oder auch einfach zu unsympathisch. Eigentlich ginge es ganz einfach, wenn sich jede/r VerkehrsteilnehmerIn zur Selbstverantwortung bekennen würde.

Diese Selbstverantwortung kann man quasi auch „verordnen“. Eine Möglichkeit davon ist eben die Verkehrslösung durch „Shared Space“. Alle VerkehrsteilnehmerInnen sind gleichberechtigt.

 

Das heißt, es bewegen sich alle im Verkehr befindlichen Personen auf gleicher Ebene.

 

Jede/r wird damit positiv gezwungen, auf jede/n andere/n Rücksicht zu nehmen. Was bleibt ist die Vorfahrtsregel (Rechtsvorrang), aber auch diese ist nicht beschildert, sondern so wie sie bei vielen ungeregelten Kreuzungen einfach vorhanden ist. Sämtliche Verkehrszeichen werden entfernt. Alle befinden sich auch baulich auf gleichem Niveau. Geparkt wird so, dass alle VerkehrsteilnehmerInnen sicher unterwegs sein können. Dadurch sind alle zu mehr Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme gezwungen, die Unfallhäufigkeit sinkt gegen Null.

 

In Purkersdorf würden sich die Kaiser- Josef Straße, der Bereich rund um die Volks- und Hauptschule, die Winter- und Bahnhofstraße, die Gegend rund um den Hauptplatz und in idealer Weise auch das neue Areal in Unter-Purkersdorf sehr gut dafür eignen. Im neuen Stadtteil könnten schon bei den Baumaßnahmen Kosten gespart werden, weil es keine Gehsteige, Verkehrsinseln, Ampeln und Umbauten braucht, wenn rechtzeitig und richtig geplant wird.

Viele Städte im In- und Ausland haben damit bereits die besten Erfahrungen gemacht. Warum nicht auch bei uns einen „Shared Space“ schaffen?
Purkersdorf ist eine sehr geeignete Gemeinde dafür. Vor dem Abbau der Verkehrszeichen müsste aber der mit den Schranken im Kopf beginnen. 

Bina Aicher, 2011 

Beispiele für Shared Space in Österreich: 

  • Gemeinde Gleinstätten (2009, wurde am 12. September 2010 in Betrieb genommen, erstes Projekt in Österreich, das in Betrieb ging).

  • Gemeinde Feldkirchen bei Graz (2009)

  • Stadt Vöcklabruck  (2009)

  • Stadt Graz, wurde am 11. Oktober 2011 eröffnet, erstes Projekt in einer österreichischen Stadt[40]

  • Marktgemeinde Gnas

  • Gemeinde Velden am Wörther See (2010)

  • Stadt Villach (2012)

  • Koexistenzzone Thalgau – Ortsdurchfahrt einer Landesstraße

  • Gmunden Grundsatzentscheidung für Shared Space / Begegnungszone, Bürgerbeteiligungsverfahren für Verkehrsplan Gmunden 2012 abgeschlossen, Begegnungszone als ein Teil des neuen Generalverkehrsplans realisiert (2018).

Weitere Beispiele findet man unter https://www.forschungsinformationssystem.de/servlet/is/375515/

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Shared Space Beispiel
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