In Geröllheim, vormals Purkersdorf, hat sich die Stadtkoalition geeinigt, eine neue Initiative zu starten, um Geröllheim noch attraktiver als Betonstadt im Wienerwald zu machen und Neubürgerinnen und Neubürger anzulocken, hier ihren Hauptwohnsitz einzurichten:
Folgende Initiative soll ab Ostern in allen verfügbaren elektronischen und Print-Medien ventiliert werden: Bürgerinnen und Bürger von Geröllheim, die mehr als 900 qm Garten, Wald oder Wiesenfläche besitzen, sind aufgerufen, bis Ende Juni mind. 2/3 davon für einen symbolischen Euro der Stadtgemeinde zu überlassen. Die bürgermeister-eigene Wohnbauentwicklungs-, -Planungs- und -Errichtungsgesellschaft mbH WOBEPLEG, an der des Bürgermeisters Schwager, der Vizebürgermeister, der Ex-Bürgermeister, ehemalige und aktuelle befreundete Gemeinde- und Stadträte sowie zahlreiche Familienmitglieder, Freunde, Bekannte und Verwandte der Genannten beteiligt sind, wird die Liegenschaften mit Doppel- und Mehrfamilienhäusern, bevorzugt aber mit in höheren Etagen zusammenhängenden Wohnhausanlagen aufwerten.
Dazu wird künftig folgende Strategie verfolgt, um den neuen Eigentümern der so errichteten freifinanzierten Wohnungen sogar zwei Garagenplätze für ihre PKWs anbieten zu können: Zwischen den Grundstücken liegende Straßenabschnitte werden gesperrt, die Baugruben zusammenhängend ausgebaggert und ohne Behinderung der Straßenabschnitte die Tiefgaragen ausgehoben. Wo es der Platz erlaubt, sollen diese zwei Ebenen umfassen. Nach Überplattung derselben werden die gesperrten Straßenabschnitte neu errichtet, samt Gehsteig, Radweg und Rasenstreifen.
Diese Vorgangsweise hat zahlreiche großartige Vorteile: 1. werden dadurch in einem Aufwaschen bereits marode Straßen kostengünstig unter Kofinanzierung abschnittsweise erneuert, 2. die Gehsteige saniert und behindertengerecht ausgebaut, 3. neue Radwege geschaffen, 4. brauchen dann entlang der neuen Straßenabschnitte nur mehr Grassamen ausgestreut zu werden, da wegen der durchgehenden Garagendecke keine Bäume mehr gepflanzt werden können. Diese Rasenstreifen werden mit Pinkelsteinen versehen, die aus gemeindeeigenen, gerodeten Waldhängen gebrochen oder aus Abbruchmaterial von historischen Gebäuden gewonnen werden können, wodurch 5. grober Bauschutt elegant entsorgt und 6. genügend Hundezonen geschaffen werden. Damit sind 7. enorme Einsparungen für die Gemeinde verbunden, weil u.a. das Baumpflegebudget gegen Null gefahren werden kann.
Wo möglich, sollen die neuen Wohnbauten straßenübergreifend errichtet und in den oberen Stockwerken miteinander verbunden werden - mit Gemeinschaftsdachterrasse und solar beheiztem Swimmingpool. Dieser kann gleichzeitig die Funktion eines Löschteichs übernehmen und gegebenenfalls in schneearmen Wintern geringe Wassermengen zur Beschneiung der Dachterrasse beisteuern.
Die Stadtkoalition freut sich bereits über reges Echo von Investoren und ist sich des enormen Erfolgs ihrer großartigen Idee sicher. „Wir haben noch nichts besseres geboren“, so der allseits beliebte inkompetenzkompensationskompetente Majestix Mirschwantjanix bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz hoch vom blankgeputzten Schild aus, auf den Schultern seiner ächzenden Schildträger, dem allzeit bereiten linken Bauwianix und dem rechten Passiertschonix, im Beisein seines Vorgängers Scheißdanix.
Text: Gangolf Gaadening-Ofner
Grafik: AvoSens Taverniti
Autor der Redaktion bekannt, 1. April 2021,
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